Im Jahr 1897 wurde in Zinnowitz ein Steg errichtet, der die Beförderung von Touristen per Schiff ermöglichte. Von diesem Steg aus mussten die Besucher jedoch per Boot zu den Schiffen gebracht werden. Die Nachfrage nach einem direkten Zugang zu den Schiffen wuchs, und so wurde im Jahr 1908 die Seebrücke Zinnowitz erbaut. Ursprünglich hatte sie eine Länge von etwa 350 Metern.
Die Seebrücke erwies sich als großer Erfolg und wurde zu einem beliebten Anlaufpunkt für Besucher. Um den steigenden Bedürfnissen gerecht zu werden, wurden im Laufe der Jahre Umbauten und Erweiterungen durchgeführt. Ein Brückenhaus wurde hinzugefügt, um den Komfort der Passagiere zu verbessern. Dadurch konnten sogar Schnelldampfer, die im Liniendienst verkehrten, an der Brücke anlegen. Die Seebrücke Zinnowitz wurde zu einem bedeutenden Wahrzeichen der Insel
Usedom.
Leider war die Brücke den extremen Wetterbedingungen und dem Packeis der Ostsee ausgesetzt. Im Laufe der Zeit wurden die Verwitterungsschäden so schwerwiegend, dass die Brücke Ende der 1940er Jahre abgetragen werden musste. Der Verlust der Seebrücke hinterließ eine Lücke in der Schönheit und Attraktivität von Zinnowitz.
Jedoch sollte die Seebrücke Zinnowitz nicht für immer verschwinden. Im Herbst 1993 wurde eine neue Seebrücke mit dem Namen Vineta eingeweiht. Die neue Brücke war beeindruckende 315 Meter lang und verfügte über zwei Plattformen, die den Besuchern eine großartige Aussicht auf die umliegende Landschaft und die Ostsee boten. Die Vineta-Brücke wurde zu einem beliebten Ort für Spaziergänge, zum Flanieren und zum Genießen des maritimen Ambientes.
Im Jahr 2006 wurde am Ende der Brücke eine Tauchgondel installiert, die den Besuchern die Möglichkeit bot, in die Tiefen der Ostsee hinabzutauchen und die Unterwasserwelt zu erkunden. Die Seebrücke Zinnowitz mit ihrer reichen Geschichte und ihrem modernen Charme bleibt bis heute ein Highlight für Einheimische und Touristen, die die wunderbare Insel Usedom besuchen.