Vor mehr als 100 Jahren, als es noch keine Seebrücke gab, brachten die Fischer die Gäste mit ihren Booten von den großen Dampfern ans Land. Beim "Ausbooten" kam es manchmal vor, dass ein Gast statt im Boot im Wasser landete.
Die Vermieter in
Boltenhagen ließen kleine Stege vor ihren Pensionen errichten, damit kleinere Schiffe ihre Tagesgäste sicher anlanden konnten. Im Jahr 1911 wurde Boltenhagen dann eine 300 Meter lange Seebrücke gebaut. Zahlreiche Passagierschiffe, insbesondere aus Wismar und Travemünde, legten nun in Boltenhagen an und es entwickelte sich ein reger Linienverkehr.
Im Jahr 1930 wurde ein großes Brückenhauses in Boltenhagen errichtet. Die Urlauber konnten dort verschiedene Dienstleistungen in Anspruch nehmen, wie zum Beispiel Schiffsausflüge buchen. Sogar die Reichsbahn verkaufte hier Fahrkarten. Gepäckträger mit Handwagen standen bereit, um die Urlauber abzuholen und zu ihren Unterkünften zu bringen.
Der harte Winter 1941 zerstörte die gesamte Seebrücke mit seinen Eis- und Sturmmassen. Auch die nachfolgenden Stege wurden immer wieder durch Eis und Sturm beschädigt.
Seit 1991/1992 gibt es in Boltenhagen eine neue Seebrücke, die 290 Meter in die Ostsee hinausragt. Sie ist zu einem Wahrzeichen von Boltenhagen geworden und sowohl bei Urlaubern als auch bei Einheimischen ein beliebtes Ausflugsziel.